Donnerstag, 26. November 2015

Das erste große Abenteuer

Angefangen mit dem 22.11 verbrachten wir 5 Tage im kleinsten Nationalpark Neuseelands dem Abel Tasman National Park. Wir legten ca 70 km zu Fuß zurück, wanderten über Stock und Stein, über Strände und sogar durchs Wasser! Unser Weg schlängelte sich durch das urwaldähnliche Grün vorbei am türkisblauen Meer und wir trafen auf die schrägsten Vögel. Generell ist der Weg nicht besonders anspruchsvoll und die normalen Tagesetappen sind meist nur so lang, dass man spät aufstehen und früh ankommen kann. Allerdings muss man beachten, dass wir Gepäck für 5 Tage (inklusive Zelt und Essen) mithatten und der Rucksack so über 15 kg hatte.

Am ersten Tag waren wir knapp 6 Stunden unterwegs (samt Pausen). Die Nacht verbrachten wir in "Watering Cove". Das ist ein kleiner Campingplatz direkt neben einem wunderschönen Strand, wo nur 5 Zelte Platz haben, wir waren aber ganz alleine. Der Wind ging unheimlich stark und wir verbrauchten gleich einmal viel zu viele Esbit-Tabletten um unsere Suppe zu kochen. So kamen wir drauf, dass wir viel weniger Tabletten hatten, als wir dachten und auch das Brot geradeeinmal für das Frühstück ausreicht. Außerdem wäre es unmöglich Nudeln zu kochen ohne den gesamten Vorrat an Esbit-Tabletten aufzubrauchen. Dies war ein kurzer Tiefschlag. Hinzu kam noch, dass wir das Wasser eigentlich überall mindestens 3 min abkochen müssten bevor wir es trinken konnten. Was nun? Wir beschlossen einfach das Mittagessen zu streichen (bzw auf ein Stückchen Käse zu reduzieren), am Abend nur Reis zu essen und das Wasser unabgekocht zu trinken.
Die Nächte waren meist kühl aber richtig eingemummt war uns nicht kalt.

Der zweite Tag war richtig anstrengend weil wir ein weites Stück vor uns hatten und auch noch ein paar lohnenswerte Umwege machten. Gesamt waren wir 7einhalb Stunden unterwegs. Allerdings bekamen wir so "Cleopatras Pool" zu sehen: Ein kleiner Wasserfall, der sich in einem glasklaren Becken mit riesigen runden Steinen sammelt.
Endlich in Tonga Quary angekommen taten uns die Füße schon sehr weh und ich hatte an den kleinen Zehen sowie auf der rechten Ferse dicke Blasen. Dafür war dieser Campingplatz aber der schönste. Wir campten direkt am Strand! Zum Abendessen machten wir uns Reis und mischten ihn mit Mais und Erbsen, das ging richtig gut.

Der dritte Tag war nur sehr kurz und daher gingen wir erst recht spät am Vormittag los und konnten aber trotzdem den ganzen Nachmittag faul in der Sonne liegen. Awaroa Campsite war der größte Campingplatz und besaß sogar ein Klo mit Spülung und ein Cooking Shelter! Leider übernachtete direkt neben uns auch eine Schulklasse. Zum Abendessen gab es Reis mit Tomatensauce.

Am vierten Tag weckte uns der Wecker bereits um 4:50. Wir mussten nämlich noch vor Sonnenaufgang über den Meeresarm gehen um nicht durch die Flut bis am späten Nachmittag festzusitzen. So überquerten wir bei einem wunderschönen Sonnenaufgang das Inlet und frühstücken auf der anderen Seite. Leider verschwindet nie das ganze Wasser und da wir unsere Schuhe nicht ausziehen wollten hatten wir dann den Rest des Tages nasse Füße und nasse Schuhe. Eigentlich war für diesen Tag nur ein kürzeres Stück von 4 Stunden geplant, allerdings wollten wir am darauffolgenden Tag den Gibbs-Hill-Track gehen (um nicht zweimal dieselbe Strecke zu gehen aber wieder zurück nach Totanui zu kommen wo das Boot abfuhr). Um uns den Zeitdruck am nächsten Tag zu ersparen, beschlossen wir deshalb trotz schmerzenden Füßen den 5 stündigen Track bereits an diesem Tag zu gehen. Wir gingen also bergauf und bergab und erklommen so den 400m hohen Gibbs Hill - der höchste Berg dieses Nationalparks. So kamen wir nach 8 Stunden gehen ohne großen Pausen endlich in "Mutton Cove" an. Die Füße haben sich angefühlt als wären wir über heiße Kohlen gelaufen und ich hatte neben mehreren kleinen und großen blasen an den Zehen auch eine Blutblase an der Ferse. So verbrachten wir den Rest des Nachmittags wieder damit in der sonne zu liegen und möglichst nicht aufzutreten. Am abend machten wir uns ein Feuer, dies war nämlich der einzige Ort hier wo ein Feuer erlaubt war! So konnten wir doch noch Nudeln kochen und verputzten fast einen halben Kilo Nudeln mit Tomatensuppe.

Am letzten Tag hatten wir nur ein 2 stündiges Stück zu gehen vor uns. Doch leider kamen wir in der Früh drauf, dass uns ein Vogel unser restliches Brot geklaut hat und wir so kein Frühstück hatten. Dies hatte den Vorteil, dass wir den weg sogar in eineinhalb Stunden zurücklegten. 

In Totanui holte uns ein Wassertaxi ab und wir fuhren das ganze Stück zurück nach Marahau. Dabei sahen wir sogar Pinguine die sogenannten "Little Blue penguins".

In Marahau angekommen ließen wir unser Gepäck bei der Auqataxi-base und liefen barfuß zum "fat tui", dem angeblich besten Burgerlokal hier. Es war ein kleiner umgebauter Wohnwagen in dem wahrlich die besten burger dieser Welt hergestellt werden! Wir aßen den "Bullseye" mit Steak, roten Rüben, Spiegelei, Käse, speck, und allerlei Gemüse und Salat. Es war ohne Schmeh der beste Burger überhaupt!!!!

Am abend brachte uns dann der Bus (gottseidank) bis vor die Tür des Hostels in Nelson, wo wir unsere Füße erstmal auskurieren lassen, bevor es weitergeht nach Wellington.

Generell kann ich heute sagen, dass sie der lange Marsch ausgezahlt hat. Die Landschaft war unglaublich toll und die Campingplätze wunderschön. Man kommt sich ein bisschen vor wie im Paradies (auf die Landschaft bezogen).

2 Kommentare:

  1. Es klingt fast so, dass jeden Moment "Freitag" um die Ecke kommt. Von euch kann ich noch viel lernen! Ihr habt meinen Respekt! Glg Jutta

    AntwortenLöschen
  2. Ich finde, die von Dir so toll beschriebenen Eindrücke und Erlebnisse, sind allemal die Anstrengungen und Strapazen die Ihr auf Euch genommen habt wert gewesen. Nur so macht Ihr Euere Reise zum wahren Erlebnis. Ich beneide Euch auf der einen Seite, freu mich auf der anderen Seite total für Euch. Nur weiter so.

    AntwortenLöschen