Donnerstag, 31. Dezember 2015

So viel Erlebtes


Die letzten Tage waren geprägt von (recht) frühem Aufstehen und später Heimkommen, um möglichst viel zu sehen. Deshalb kommt nun ein Nachtrag von allem was wir erlebt haben (nur ein kurzes Best of - wir haben wirklich viel gemacht)

26.12.15: Diesen Tag haben wir in Auckland verbracht und uns die Stadt angeschaut. Zu empfehlen ist eine Fahrt auf den Skytower, von dort oben kann man weit sehen und die ersten sehenswerten Ziele in der Stadt ausmachen. So suchten wir uns schon von oben einen netten Rundgang durch einen Park, vorbei an einer Kirche zur Shoppingstraße "Queenstreet" aus. Wir haben da noch nicht gewusst, dass es hier nach Weihnachten Mega-sales gibt die Mega viele Leute anlocken. Empfehlenswert ist auf jeden Fall der Weg am Hafen entlang bis zum North Wharf/Fishmarket. Am Abend bestiegen wir noch einen der beiden kleinen Vulkane in Auckland - Mount Eden. Von hier aus hat man eine tolle Aussicht über die Stadt. Zum Abendessen suchten wir uns ein wirklich nettes Burgerlokal in Newmarket. 

27.12.15: Die erste große Rundfahrt entlang des Pacific Coast Highway zur Coromandel Peninsula. Der Highway ist schön zu fahren und man sieht viele nette Strände und kleine Ortschaften, allerdings wird er dann auf der Halbinsel ziiiiemlich hügelig. Sehr sehenswert ist die Cathedral Cove (leider wissen das viele Leute - es War dementsprechend voll dort). Wir sind dazu an der Küste entlang spaziert bis wir zu dem kleinen Strand mit den riesigen ausgewaschenen Steingebilden gekommen sind. Ich würde auch gerne den hot-water-beach empfehlen, allerdings waren wir zu spät dran und es War bereits Flut, weshalb wir uns kein warmes Pool graben konnten - also unbedingt die Gezeiten vorher beachten.

28.12.15: An diesem Tag haben wir die weiteste Wegstrecke zurückgelegt - nämlich bis hinunter nach Waiotapu  (ein Stückchen südlich von Rotorua) zum Thermal Wonderland. Dort geht man auf einem ca 75 minütigen Rundweg durch einen zusammengebrochen Vulkan vorbei an den unglaublichsten Becken dieser Erde. Es stinkt entsetzlich und überall dampft es einfach so aus der Erde heraus. In manchen Becken blubbert grauer Gatsch, andere sind in ein sanftes Rosa und Gelb getaucht oder leuchten Giftgrün. Unglaublich dass das alles natürlich ist! 

29.12.15: Diesmal wollten wir nicht so weit fahren und haben uns ganz in der Nähe von Auckland in einem Nationalpark Kauri - Bäume (riesige Mammutbäume) und märchenhafte Wasserfälle angeschaut, bevor wir nach Piha zum Surfen gefahren sind. Das Surfen hat jedem gefallen, auch wenn die Strömung wirklich stark war!  Mich hat wiedermal die Küstenlandschaft fasziniert - also dieser Ausflug von Auckland lohnt sich wirklich. 

30.12.15: Wieder eine weite Wegstrecke rauf in den Norden über Paihia bis nach Waitangi. Erneut eine sehr kurvige und viel befahrene Strecke am Twin Coast Highway entlang. In Kawakawa machten wir einen kurzen Stopp um die berühmten Hundertwassertoiletten aufzusuchen (nichts im Vergleich zu unserem Kraftwerk oder Hubdertwasserhaus aber dennoch recht lieb). In Paihia besuchten wir einen Künstlermarkt - ich liebe diese Märkte hier einfach! Dieser Ort eignet sich auch auf jeden Fall für einen längeren Aufenthalt, wir hatten es leider ein wenig eilig. In Waitangi bekamen wir dann eine richtige Maori - Show,  wo sie uns den Haka vortanzten und noch einige andere Traditionen ihrer Kultur näherbrachten - ein echtes Muss, wenn man in Neuseeland ist. Mich hat besonders fasziniert, wie Maori und Engländer es geschafft haben in der Vergangenheit miteinander zu kommunizieren und einen Vertrag aufzusetzen! 
Den Abend verbrachten wir in Mission Bay, eine Bucht in Auckland wo richtiges Sommerurlaubsflair aufkommt, wie man es aus z.B. Italien kennt. Es tummeln sich viele nette Restaurants und Cafés an der Promenade, gut gelaunte Menschen spielen Kricket oder tanzen auf der Wiese und von überall dringt Musik an die Ohren. Sehr zu empfehlen sind die Special Hot Chocolates im belgischen Café.


Die ersten im neuen Jahr!


Den heutigen Tag verbrachten wir wieder in Auckland. Wir besichtigten das schicke Viertel Britomart. Hier gibt es unglaublich coole Geschäfte (ich wünschte die gäbe es in Wien auch) und schnuckelige Cafés. Hier spürt man wieder dieses Flair, das ich so gern einpacken und mitnehmen würde. 

Den Abend verbrachten wir in einem Irish Pub (wir ergatterte glücklicherweise den letzten Tisch). Es spielte eine Liveband - wahnsinnig gute Musik, die auch noch dazu allen gefiel! Wir aßen mächtige Steaks und tranken leckere Cocktails/Biere/Limonaden. Um Mitternacht wurde vom Skytower aus ein kleines Feuerwerk abgeschossen (nichts im Vergleich zu dem was wir in Wien haben aber dennoch nett). Sogar einen Walzer hab ich mit meinem Bruder getanzt - auch wenn wir die einzigen waren und keine Musik dazu hatten. Es ist schön das neue Jahr im Kreise seiner Liebsten zu beginnen! Um das Silvester in Sandalen noch abzurunden gönnten wir uns um eins in der Nacht noch ein großes Eis! 

Freitag, 25. Dezember 2015

Weihnachten im Kreise der Familie - am Strand!

Das spannendste und aufregendste Erlebnis ist jemanden nach langer nicht gesehener Zeit am Flughafen abzuholen. Eineinhalb Stunden hab ich voller Vorfreude auf eine Schiebetür gestarrt und die herauskommenden Menschen beobachtet, bis endlich meine Liebsten auftauchten. Es is wunderschön sie hier zu haben und ich freu mich jeden Tag darüber, das war mit Abstand das beste Weihnachtsgeschenk überhaupt!

Am heilig Abend sind wir nach einem leckeren gemeinsamen mediterranen Essen ins Museum für Transport und Technologie gegangen. Dort war das ganze Museumsdorf weihnachtlich geschmückt und wir haben uns ein bisschen Christkindlmarktfeeling geholt. Wir sind sogar mit einer kleinen alten Straßenbahn gefahren und haben Glühwein getrunken!

Bescherung gab es dann am 25 in der Früh beim Frühstück. Wir hatten ein richtig braves Christkind!

Den Tag haben wir dann auf Waiheke Island verbracht. Das ist eine kleine Insel vor Auckland. Wir machten einen wunderschönen Spaziergang an der Küste entlang. Der kleine Trampelpfad führte uns durch dichtes Gestrüpp, Stiegen hinauf, vorbei an einsamen Stränden und wunderschönen Häusern. Am großen Strand ließen wir die Füße ins Wasser und sammelten Muscheln - im Dezember! 

Am späten Nachmittag besuchten wir zwei Weingüter und genossen köstliche Weine bei Sonnenschein und toskanischer Aussicht. Auch unser Abendessen fand auf einem Weingut statt - sehr lecker! Im Anschluss daran sahen wir uns noch den Sonnenuntergang mit einem Gläschen Süßwein an. Der perfekte Abschluss für einen schönen Tag! 

Montag, 21. Dezember 2015

Vorweihnachtszeit bei einer neuseeländischen Familie

Seit fast schon einer Woche sind wir nun wieder in Hamilton bei einer jungen Familie zum Wwoofen. Wir leben mit zwei anderen Maedls (aus Amerika und Deutschland) in einem netten (wenn auch fuer unsere Verhaeltnisse recht chaotischen) Haus, zusammen mit zwei kleinen Zwillingsmaedchen und einem 3jaehrigen Burschen. Der Mann der Familie kommt aus Deutschland, weshalb wir auch mit den Kindern Deutsch reden sollen.

Grundsaetzlich sieht unser Tag so aus, dass wir um dreiviertel 7 aufstehen und gemeinsam mit dem Vater fruehstuecken. Es gibt immer unglaublich gutes selbstgebackenes Brot (endlich mal was anderes als Toast!). Um 8 fangen wir dann zu arbiten an. Wir arbeiten fuer die Grossmutter, die ist zwar etwas eigen aber mann muss ja nicht jeden lieben, dem man begegnet! Die ersten Tage bestand unsere Aufgabe  aus Gartenarbeit. Ich musste beispielsweise Wurzeln ausreissen, Pfaenzchen umpflanzen und Rindenmulch verteilen.  Um eins zu Mittag waren wir dann fertig. Zum Lunch gab es immer Sandwiches mit Salat und Tomaten (ohne Kaese oder Wurst). Die Nachmittage und Abende verbrachten wir sehr unterschiedlich aber langweilig war uns nie! Entweder wir spielten mit den Kindern (die haben echt viel Energie), oder gingen am See joggen (unglaublich schoene location dafuer), oder machten Yoga oder gingen Spazieren oder sassen einfach gemuetlich auf der Terrasse.

An einem der ersten Abenden assen wir alle gemeinsam bei der Grossmutter im Haus (dort waren auch noch 5 weitere Woofer - allesamt Burschen aus Deutschland). Danach gingen wir zu einer Ausstellung fuer Christbaeume. Da haben verschiedene Organisationen oder Vereine oder Einzelpersonen
kuenstlerisch etwas andere Christbaeume gestaltet. Mir persoenlich hat am bestern der Wunschbaum gefallen. Man konnte seinen Weihnachtswunsch auf ein kleines gruenes Blatt Papier schreiben und in vorgefertigte Roehrchen stecken.  Demnach wurde der Baum umso gruener, je mehr Wuensche angebracht waren. Am Ende gab es noch gratis Chai Latte und heisse Schokolade. Im Anschluss fuhren wir etwas ausserhalb von Hamilton zu einer Mormonenkirche, die zu Weihnachten immer besonders geschmueckt ist. Ich bekam bei der  Ankunft  ein richtiges Christkindlmarktfeeling und wollte schon nach meiner dicken Jacke greifen, doch stattdessen zog ich nur die Weste an. Es ist noch immer seltsam Weihnachten mitten im Sommer zu feiern. Wir sahen dort geschmueckte Palmen und Blumenbeete und ein Chor sang Weihnachtslieder. Es fehlten nur die ganzen Standln... Auf dem Heimweg fuhren wir noch an ein paar beleuchteten Haeusern vorbei. Die waren aber uebertrieben kitschig und knallbunt.

Am Abend darauf besuchten wir den Nightmarket. Das ist ein Markt in einer Garage, der hauptsaechlich aus Essensstandln besteht. Dominierend war hier die asiatische Kueche. Wir probierten zu dritt kleine, gefuellte Pancakes und ein frittiertes Eis - beides sehr gut. Um das Essen wieder abzubauen, spazierten wir zurueck zum Haus und sahen uns einen sehr schoenen Sonnenuntergang am See an.

Vorgestern Abend gab es dann wieder ein grosses gemeinsames Abendessen mit selbstgemachten Wraps - voll gut hab mir bereits das Rezept geholt. Danach nahm uns Christine (die Grossmutter) mit zu einer Art Nachtwanderung. Ein Stueck ausserhalb von Hamilton wanderten wir entlang von einem Bach einen kleinen Huegel hinauf. Das besondere war hier aber, dass man ueberall auf der Seite Gluehwuermchen sehen konnte. Allerdings nicht solche, wie wir sie kennen, sondern kleine blau leuchtende Wuermchen, die Larven von irgendeinem Tier (hab vergessen welches). Besonders magisch war es am Wasserfall. Ich blieb zusammen mit einem der Burschen ein Stueck zurueck um Fotos zu machen. So war es viel ruhiger als mit der ganzen Partie und man hat die Stimmung eher mitbekommen. Allerdings ist es schier unmoeglich davon ein gutes Foto zu machen, das Auge ist halt doch besser als jede Kamera!

Gestern Abend haben wir Mädels gemeinsam Weihnachtskeksi gebacken (4 mal Teig für Murbteigkekse).

Heute Abend werden wir mit den Burschen gemeinsam Burger kochen (da sie morgen abreisen durften sie entscheiden was es zu Essen gibt, wir werden morgen Kaiserschmarrn machen).

Alles in allem geht es uns also sehr gut hier, alle sind nett zu uns und langweilig wird uns auch nicht. Auch wenn wir es uns ganz anders erwartet hatten.

Dienstag, 15. Dezember 2015

Surfen in Raglan - ein Kaff mit Flair

Raglan - ein Ort zum Verlieben! Was bekommt man, wenn man Surfer und Kuenstler in einem kleinen Dorf an der rauen Westkueste Neuseelands zusammensteckt?
Eindrucksvolle Landschaftskulissen, Gemuetliche Atmosphaere, viele Shops mit handgefertigten Kunstwerken, kleine Cafes an jeder Ecke, barfuss herumlaufende, sonnengebraeunte Kinder und Menschen, die einen laechelnd begruessen und wilkommen heissen. Ich liebe diesen Ort und den Flair, den er ausstrahlt.

Eine ganze Woche durften wir hier verbringen und wir haben jeden Tag genossen! Unser Hostel liegt direkt im Zentrum des kleinen Ortes. In dem kleinen Innenhof bluehen Blumen und Kraeuter zur freien Entnahme. Zwischen den Holzsaeulen des Vordaches haengen bunte Haengematten, die zum Entspannen einladen. Ein Whirlpool und eine Sauna gibt es zur gratis Benutzung. Alles strahlt dieses gewisse Etwas aus, das diesen Ort ausmacht - eine Mischung aus jugendlicher Energie/Kreativitaet und enstpannter Gemuetlichkeit.

Gleich am ersten Tag haben wir an der 8$ Yoga Einheit teilgenommen. Es war gleichermassen anstrengend und entspannend. Danach haben wir auch sogleich das Whirlpool ausprobiert, bevor wir noch durch den Ort gebummelt sind. Am zweiten Tag haben wir uns eine Anfaenger Surfstunde gebucht. Zuerst wurde uns im Trockentraining erklaert, wie man richtig auf das Board steigt, bevor es auch schon an den Strand ging. Die erste Huerde ist mit dem Brett ein Stueckchen nach draussen zu gehen. Die Wellen, der Wind und die Stroemung hindern einen dabei naemlich ziemlich. Als naechstes muss man sich nun auf das Brett legen und wie wild zu paddeln beginnen, bevor man (wohlgemerkt im richtigen Moment) sich mit der Welle hochdruecken und aufrichten muss. Kniet man dann schon mal am Board, gilt es den richtigen Fuss an die richtige Stelle zu bringen. Hier bin ich am ersten Tag fast immer gescheitert. Entweder stellte sich dieser doofe Fuss zu weit nach links oder hinten und ich bin sogleich wieder runtergepurzelt oder es kam erst gar nicht so weit. Zum Glueck haben uns die Surftrainer geholfen und die Bretter fuer uns gehalten und den richtigen Schwung gegeben, sodass wir uns auf das Aufstehen konzentrieren konnten. Einmal habe ich es dann doch geschafft richtig zu stehen, wenn ich auch gleich darauf wieder ins Wasser geplatscht bin. Spass hat es uns auf jeden Fall gemacht. Insgesamt waren wir 4 mal Surfen und am letzten Tag hat es sogar richtig gut geklappt. Ich habe fast jede Welle erwischt und konnte sogar immer aufstehen und mich auch schon laenger am Brett halten - ich bin also richtig gesurft!

Den Rest der Tage haben wir meistens mit Yoga, Whirlpool, Spaziergaengen am Strand und durch die netten Geschaefte oder mit Freunden verbracht. Wir haben uns sogar ein Lieblingscafe gefunden in dem es den weltbesten Karottenkuchen gibt, nur leider geben die das Rezept nicht her. Einmal am Nachmittag haben wir uns auch Kayaks ausgeborgt und sind den Meeresarm entlang gefahren. An den Abenden haben wir meist draussen bei Wein und Cider mit Freundinnen (sogar aus Oesterreich!) zusammengesessen und gelacht. Einmal waren wir in dem einzigen Club hier bei einer Electronic-Swing Party, was wirklich megacool war. Ein andermal waren wir am Hafen Fish and Chips essen (billige Riesenportionen wirklich saugut!).

Es gibt keine Worte mit denen ich dieses Flair ausdruecken koennte und leider auch keine Dinge mit denen ich es erkaufen koennte, aber ich kann nur jedem empfehlen hierher zu kommen, wenn man in Neuseeland ist! Mir jedenfalls wird dieser Ort immer in Erinnerung bleiben.

Montag, 7. Dezember 2015

Mini Roadtrip

Nach einem gemütlichen Vormittag im Hostel, haben wir uns mit Christophs Auto zu fünft auf einen kleinen Roadtrip um den Berg gemacht. Wir fuhren den Surfhighway entlang. Warum der so genannt wird weiß ich nicht genau, denn man fährt eigentlich nur durch grüne Kuhweiden. Das Wetter war leider nicht so besonders, aber dennoch hatten wir eine tolle Zeit!

Unser erster Abstecher führte uns an einen Surfstrand,  wo wir auf Steinen herunkraxelten. Weiter ging es dann vorbei an einem kleinen Leuchtturm und durch kleine Orte bis zu den Hollard Gardens. Dort trafen wir gerade noch einen der Verantwortlichen, der soeben das Visitor Center zusperren wollte. Wir fragten, ob wir noch kurz einen Blick hinein werfen dürften und er bot uns gratis Kaffee und Tee an und plauderte ein bisschen mit uns. Danach spazierten wir noch durch die Blumen und Kräuterbeete und stibitzten uns Rosmarin für unser Abendessen.

Unser nächster Halt waren die Dawson Falls am Fuße des Mount Taranaki. Wir mussten ca. 10 Minuten hinunterspazieren, wobei wir unseren Muskelkater ziemlich spürten. Der Wasserfall war 18m hoch und richtig schön.

Am Rückweg gerieten wir in Okato noch in eine Christmasparade, die wir uns natürlich ansahen. Es war echt lustig, das ganze Dorf war auf der Straße und ein paar Traktoren fuhren geschmückt durch die Straße.

Den Abend ließen wir dann noch zu fünft mit richtig gutem Wein und Schokoladeneis ausklingen.

Es war ein toller Tag mit tollen Leuten!

Weihnachtszeit am Strand

Es ist lustig in der Weihnachtszeit mit kurzen Ärmeln am Strand zu stehen. Das haben wir gestern erfahren. Zu Mittag haben wir uns an einem kleinen Kiosk mit richtigem Strandflair "Gourmet Hot Dogs" gegönnt. Ich hatte einen mit Speck und Ei, das war richtig gut!

Am Nachmittag sind wir Mädels dann ins Kino gegangen und haben uns Mockingjay angeschaut. Das Kino ist ziemlich klein und es waren außer uns auch nur noch ein paar wenige Leute dort. Der Film an sich hat mir persönlich nicht so gut gefallen, aber es ist cool in einem anderen Land ins Kino zu gehn.

Eigentlich wollten wir am Abend ein Lagerfeuer am Strand machen, doch leider ist das überall verboten. So haben wir uns mit einer Gitarre und zwei elektrokerzen zum Weihnachtsbaum in den Aufenthaltsraum gesetzt und dort ein paar Weihnachtslieder ausprobiert. Um doch noch ein bisschen Lagerfeuerfeeling zu bekommen haben wir uns dazu Bananen mit Schokolade und Marshmallows im Backrohr gemacht. Das war wirklich herrlich. Als Zugabe haben wir auch noch exklusive "Ksmarschs" gemacht als Keks-Marshmallow-Schoko-Burger. Das war eine ziemlich patzige Angelegenheit, hat aber sooo gut geschmeckt! Johannes hat mir dann noch "Happy Birthday" auf der Gitarre beigebracht, damit ich es für ihn um Mitternacht spielen konnte.

Es war wirklich schön und gemütlich, es kam sogar ein bisschen Weihnachtsstimmung auf!

Heute haben wir dann gemeinsam Monopoly - Auckland Edition gespielt und Torte zur Feier des Tages gegessen. Nun geht die Reise auch schon wieder weiter nach Hamilton, der nächst größeren Stadt vor Auckland.

Samstag, 5. Dezember 2015

Die Besteigung des Mount Taranaki

Er thront ganz alleine im Egmont National Park, einer der schönsten Berge, die ich je gesehen hab - Mount Taranaki! Ein Vulkan, der in seiner Form unverkennbar ist, umgeben vom (Wolken-)Meer.

Gestern haben wir uns um halb Acht auf den Weg gemacht um ihn zu bezwingen. Der Besitzer vom Hostel hat uns eigens mit einem kleinen Bus zum Visitorcenter gebracht und uns in der früh eine leckere heiße Schokolade gemacht.
Dort haben wir dann nochmals nachgefragt, wie gefährlich die Bedingungen oben nun wirklich sind. Endlich haben wir eine kompetente Beratung bekommen. Die Frau hat uns gezeigt bis wohin wir wahrscheinlich kommen werden und uns ausdrücklich davor gewarnt nicht auf Schnee zu gehen ohne die entsprechende Ausrüstung (Steigeisen und Pickel).

So machten wir uns um halb neun an den Aufstieg. Nach eineinhalb Stunden auf einer breiten Kieselstraße (eigentlich bereits recht steil) sind wir bei einer  privaten Lodge angekommen. Von dort ging es dann über hölzerne Stiegen, was anstrengender war als es klingen mag, weiter nach oben. Den Stufen folgten zwei lange Geröllfelder. Wir machten davor aber noch eine kurze Pause, um mit selbst zusammengestückeltem Studentenfutter unsere Energie wieder aufzuladen. Das Geröllfeld war das anstrengendste Stück und hat sich ziemlich gezogen. Oft ging man einen Schritt vor und rutschte zwei wieder zurück. Das Wetter allerdings war traumhaft. Es zogen immer wieder Wolken durch, die waren aber schnell wieder verschwunden und gaben unglaubliche Ausblicke frei. Da Taranaki der einzige Berg im Umkreis ist, sieht man über die Wolken,  als würde man im Flugzeug sitzen. Nur in der Ferne ragen ein paar Spitzen des Tongariro heraus.
Nach dem Geröllfeld trennte uns nur noch eine "Kraxelmeile" vom Gipfel. Sie wird "the Lizard" genannt, weil sie einer Echse  ähnelt. Mit Händen und Füßen und unseren letzten Kräften haben wir es bezwungen. Auch ein kleines Schneefeld  (nur ein paar Schritte) haben wir dazwischen überwunden. Auf dem Weg kamen uns schon Leute mit der entsprechenden Ausrüstung entgegen, die uns nochmals warnten nicht ganz hinaufzugehn.
Nachdem wir nun auch die kraxelei geschafft hatten, standen wir vor ein paar weiteren steilen Felsbrocken. Links ragte Fels auf, rechts ging es vielleicht zwei drei Meter hinunter, wo ein Schneefeld sehr steil weiter runter führte. Dieses war also keine Option. So kletterten wir über die Felsbrocken und überwindeten sogar einen leichten Überhang. Dann standen wir alle drei sicher im Krater des Vulkans, der noch gefüllt war mit Schnee. Jedoch zogen in diesem Moment die Wolken herein. In der Hoffnung, dass diese sich wieder verziehen würden, setzten wir uns in den Schnee und jausneten. Zwei Burschen aus South Dakota gesellten sich zu uns. Es war echt lustig, doch leider wurde es dann mit dem Wind ziemlich kalt und wir beschlossen uns an den Abstieg zu machen.

Zuerst überlegten wir auf dem Schneefeld zu rutschen, doch leider war es sogar noch steiler, als es von oben ausgesehen hat und die Sicht reichte nur mehr ein paar Meter. So kletterten wir wieder auf die Felsbrocken. Der Nebel verlieh dem Ganzen einen gespenstischen Ausdruck. Die Kraxelmeile brachten wir recht gut hinter uns. Das Geröllfeld stellte eine lustige Herausforderung dar. Wir rutschten, liefen und kugelten auf den Millionen kleinen und großen Steinen nach unten. Es war anstrengend für die Oberschenkel und forderte Konzentration um das Gleichgewicht nicht zu verlieren, aber es machte auch richtig Spaß. Gottseidank nahmen wir außer ein paar blaue Flecken und Schürfungen nicht mehr mit hinunter.
So erreichten wir schon bald die Stiegen. Für das letzte Stück von der Lodge hinunter entschieden wir uns für einen anderen Weg als jenen, auf den wir gekommen waren. Dieser war weniger steil, aber dafür wahnsinnig lang. Das letzte Stück führte über gefühlte Millionen Stufen durch einen grünen Wald, wo das Moos nur so an den Bäumen hing und den Wald irgendwie verwunschen aussehen ließ.

Um kurz vor 18.00 kamen wir unten an und wurden von Brett mit dem kleinen Bus abgeholt. Zurück im Hostel lernten wir noch einen Steirer kennen, der in unser Zimmer eingezogen war.

Zusammen gingen wir dann (wiedermal) einen richtig guten Burger essen. Das ist hier irgendwie das einzige was man sich beim Essengehen leisten kann und auch sehr weit verbreitet im Gegensatz zu "normalen" Gasthäusern. Ich aß einen Burger mit einem großen Schwammerl, roten Schalotten, Chimchurri und Blauschimmelkäsesauce drin (abgesehen natürlich vom Fleisch also er war nicht vegetarisch). Statt Radler gab es Cider dazu.

Nach ein bisschen plaudern fielen wir dann schnell ins Bett.

Donnerstag, 3. Dezember 2015

Doch ein wunderschöner Tag

Beim Aufwachen in der Früh hingen die Wolken tief und es nieselte grausig draußen. Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg zum Isite (der Touristeninformation in Neuseeland die überall zu finden sind), um dort nach den Bedingungen für die Gipfelbesteigung des Mount Taranaki zu fragen. Die Frau dort reagierte ein ein wenig unhöflich und erklärte uns, dass wir sterben würden, wenn wir jetzt auf den Gipfel gingen.  Erst später eröffnete sie uns alternativen und erkundigte sich auch nach unserer bisherigen Erfahrung. So beschlossen wir einfach den Weg so weit wie möglich hinauf zu gehen und zu sehen wie weit wir kommen würden.

Danach spazierten wir in den Park. Der ist wirklich wunderschön und überall waren Beleuchtungen ausgestellt (Vorbereitungen für eine Lichtershow am 13.12). In einem kleinen gratis Zoo sahen wir dann noch ein paar Affen und Vögeln beim Essen zu, bevor wir uns selbst am See ein Eis kauften. Schon in Wien haben wir vom beliebten "Hokey-Pokey" Eis gehört und nun endlich gekostet. Es ist Vanilleeis mit Honigbällchen drin, schmeckt echt gut!

Nach dieser kleinen Pause sind wir dann zum Strand hinuntergegangen und diesen entlangspaziert. Die Wolken am Himmel verzogen such plötzlich rasch und gaben einen unglaublichen Blick auf den Mount Taranaki frei. Wir besuchten noch eine bekannte Brücke und drehten dann wieder zum Hostel um.

Dienstag, 1. Dezember 2015

Museumsbesuch der besonderen Art

Da heute wieder ein Regentag war, sind wir in das Nationalmuseum "Te Papa" gegangen. Das ist ein riesiges 5 stöckiges Gebäude mit verschiedenen Ausstellungen. Alles ist sehr anschaulich dargestellt und man konnte viel anfassen und ausprobieren. Zuerst sahen wir uns an wie Neuseeland entstanden ist und welche  Tiere es gab und noch immer gibt. Wir erfuhren viel über die Geschichte des Landes, sowohl kulturell und sozial, als auch die Natur betreffend. Es war wirklich interessant und ich habe so viel Neues gelernt - man lernt eben nie aus!
Im Anschluss an diese Ausstellungen haben wir uns noch eine Fotosammlung angesehen. Da bin ich einmal mehr erinnert worden wie sehr ich die Fotografie liebe. Es gab dann noch eine Sonderausstellung über den ersten Weltkrieg. Mit Hilfe der Weta - Studios wurden hier riesige Figuren von Soldaten ausgestellt und deren Geschichte erzählt. Es war interessant den Krieg von einer anderen Sicht zu betrachten.

Am Nachmittag haben wir uns noch Old Saint Pauls Church angeschaut. Die älteste Kirche Neuseelands. Die ist wirklich lieb und schön und sie besteht komplett aus Holz! Im hinteren Teil gab es auch einen kleinen Christmasshop das war putzig und hat mich an manchen Christkindlmarktstand erinnert.

Danach sind wir noch durch die Stadt geschlendert und haben uns gemütlich in ein Café gesetzt um eine heiße Schokolade und einen Beerencheescake zu genießen.

Am abend gab es im Hostel ein gratis BBQ. Dies bestand zwar nur aus Würstel, Zwiebeln und Toast, war aber trotzdem gut!

Nun werden wir uns noch zusammenpacken, denn morgen geht es weiter nach Taranaki.

Abtauchen in eine andere Welt

Für heute haben wir eine ultimative Herr der Ringe Tour gebucht, die uns rund um Wellington sämtliche Drehorte zeigte. Es war ein wirklich interessanter und lustiger Tag mit vielen ungeahnten Infos und witzigen Hintergrundgeschichten.

Wir wurden um halb neun mit einem kleinen Bus beim Hostel abgeholt. Außer uns haben nur noch 6 weitere Leute heute diese Tour gemacht (wovon 2 nur halbtags dabei waren), was ziemlich angenehm war. Wir fuhren auf den Mount Victoria hinauf, von wo man auch einen wunderschönen Ausblick auf Wellington hat. Leider war das Wetter heute nicht besonders schön.

Der erste Drehort war ein Wald dort. Eigentlich war es nur ein stinknormaler Wald, wie man ihn auch bei uns in Österreich finden kann. Dann allerdings erweckte unsere Guide ihn durch Bilder und Geschichten zu einem Ort in Mittelerde, wo sich Hobbits vor Nazgulen verstecken und durch die Nacht laufen. Sie zeigte uns Ausschnitte aus dem Film und wie man genau dieselben Bäume hier wiederfinden konnte. Allerdings ist im Film doch einiges anders. Da ist ein Baum hinzugefügt worden, dort ein Berg, der eigentlich irgendwo auf der Südinsel steht. Die Hobbits fallen in Wellington hin und landen irgendwo bei Queenstown. Es war wirklich lustig so einen Einblick in das Entstehen eines solch großen Film zu bekommen. Wir hörten den ganzen Tag Geschichten über die Schauspieler und wie es hinter den Kulissen zuging.

Nach ein paar weiteren solchen Locations fuhren wir in die Weta Studios. Peter Jackson hat einfach alte Fabrikgebäude gekauft und diese zu Studios verwandelt. Dort bekamen wir einen exklusiven Einblick in die Kunst der Maskenbildnerei. Echt ein Wahnsinn was man damit alles machen kann!! Dort erfuhren wir auch dass neben "Herr der Ringe" zum Beispiel auch "Avatar" "Planet der Affen" "King Kong" "X-Men" "Avengers" "Narnia" "Tim und Struppi" oder "Mad Max" mit den Weta Studios gedreht wurden. Manche nutzen die Maskenbildner, andere die digitale Verarbeitung und manche auch Orte in Neuseeland für ihre Aufnahmen.

Im Anschluss fuhren wir vorbei an den Häusern der Schauspieler während dem Dreh und machten in deren Lieblingscafé eine Mittagspause mit einem extra Lunch "The fellowship of the Food". Das Café ist wirklich so schön und lieb das muss man sich auch anschauen,  wenn man kein Fan von Herr der Ringe ist! Es liegt direkt am Strand und es gibt unglaublich gute Sandwiches (auch wenn ich Fish and Chips hatte was ich ein bisschen bereue, weil diese Sandwiches so gut ausgesehen haben).

Am Nachmittag fuhren wir noch zu anderen Drehorten wie zum Beispiel das Tal der Elben "Bruchtal". Das ist allerdings ein bisschen enttäuschend gewesen, wenn man den unglaublich magischen Ort aus dem Film kennt. Der Nationalpark, in dem sie gedreht haben, ist zwar auch sehr schön, hat aber recht wenig mit dem Tal im Film zu tun. Leider können die Kulissen nicht stehn bleiben, weil sie sonst nur von den Leuten die hierherkommen verschandelt würden. Außerdem wurden im Film Wasserfälle aus dem Milford Sound, Bäume aus Queenstown und Häuser aus einem Modell eingefügt um das Gesamtbild richtig zu bekommen.

Alles in allem war es ein wirklich interessanter und lustiger Tag, wir haben wieder viel gesehn und Neues gelernt. Allerdings finde ich im Nachhinein, dass der Preis für die Tour ein bisschen überteuert war, für die Plätze die man gesehen hat.