Sonntag, 24. Januar 2016

Sommerfest in Picton

Als wir am Samstag wieder das Fährschiff betraten, fühlte es sich ein bisschen an wie der Anfang vom Heimweg. Nach drei Stunden erreichten wir den kleinen Ort Picton, doch hingegen unserer Erwartungen war er nicht so ausgestorben und ruhig wie wir ihn in Erinnerung hatten. Überall wuselte es, man hörte Kinderlachen und Musik schon von weitem, Essensgeruch stieg durch die Luft und überall standen Zelt herum - es stieg das jährliche Maritime Festival. Schon beim einchecken erfuhren wir, dass es sogar ein Feuerwerk geben wird.

Das Hostel war das verrückteste, in dem wir bisher übernachtet haben. In unserem Dorm waren 28 Betten! Lieb fand ich die vielen Unterwassergemälde an den Wänden und die Vorhänge vor den Betten (so hatte man zumindest ein bisschen Privatsphäre und ich kam mir vor wie in den Polsterburgen,  die wir als Kinder gebaut haben).

Wir verbrachten den Nachmittag am Festival. Zwar war das sehr auf Familien ausgelegt, aber wir hatten trotzdem Spaß dabei den Kindern zuzuschauen, wie sie mit Ukulelen auf der Bühne sangen oder Challenges lösten. Gegen Abend wechselte das Programm dann auf Musiker und die Kinder tanzten vor der Bühne. Wir legten uns ins Gras und genossen die gute Stimmung (und das gute Essen). Das Feuerwerk war sogar richtig groß, um einiges größer als jenes zu Silvester!

Die Nacht war eine sonderbar aufregende. Es fing alles damit an, dass um 2 Uhr der Feueralarm losiging. Ich war im Halbschlaf mit meinen Ohropax davon überzeugt, dass das nur eine Autoalarmanlage vorm Fenster war, doch Kathrin weckte mich auf und klärte mich auf. Ganz verwirrt wollte ich zuerst nicht aus dem Bett (ich hab oben geschlafen). Als ich dann doch aufstand und wir gerade zum Ausgang gehen wollten, hörte die Sirene wieder auf. Genervt kehrten alle wieder ins Bett zurück. Als ich gerade wieder einschlafen wollte versuchte ein Betrunkener torkelnd sein Bett zu finden und fiel fast gegen die Vorhänge. Kurz darauf hörte ich ein plätschern gefolgt von mehreren Aufschreien - der Betrunkene stand einfach da und pinkelte auf den Boden! Auf diesen Vorfall hin lag ich noch länger wach, bis jener Typ wieder aufwachte und diesmal einfach vor/auf/neben sein Bett pinkelte. Leider kamen kurz darauf noch ein Mädchen und ein Bursche her, um herauszufinden,  dass ein Betrunkener in deren Bett liegt und dort hingepinkelt hat! Dies führte zu langen Diskussionen und Streitereien. Irgendwann nach 4 Uhr morgens konnte ich dann doch wieder einschlafen.

Beide ziemlich müde von der komischen Nacht machten wir uns am nächsten Morgen auf den Weg die Umgebung zu erkunden. Wir spazierten/wanderten den die Fjorde entlang bis zur "Schnautze", wo wir ein bisschen dösten und relaxten. Es war wirklich eine schöne Wanderung!

Am abend gönnten wir uns dann passend zum Meer eine Seafood Platte in einem Pub - sehr lecker vor allem die Muscheln und Tintenfischringe!

Freitag, 22. Januar 2016

Die Hauptstadt des "Art Deco" mit toskanischem Flair

Eine Stadt im 30er-Jahre-Fieber? Ja das gibt's!  Im sonnenreichen Napier an der Ostküste der Nordinsel ist alles noch so wie damals (fast zumindest).

In den 30ern gab es hier ein großes Erdbeben, das die gesamte Stadt zerstört hat. Mit der Hilfe von vielen freiwilligen, der Army und der Unterstützung vom Staat wurde die ganze Stadt dann wieder aufgebaut - eben ganz im Stil der damaligen Zeit und das zu einem Zeitpunkt, an dem im Rest der Welt gespart werden musste und nicht gebaut wurde. Da die Häuser nun extra beständig gebaut wurden, blieben sie auch lange erhalten und schon bald wurden dadurch Touristen angelockt, die in die Zeit zurückreisen wollen. Jährlich findet hier ein "Art Deco" Festival statt, zu dem sich alle Welt benimmt (und kleidet) wie in den 30ern.

Grundsätzlich hat der kleine Ort etwas südeuropäisches. Er liegt direkt am Meer und man kann in einer netten Fußgängerzone durch Geschäfte und Cafés strandeln. So verbrachten wir auch unseren ersten Tag.

Am zweiten Tag borgten wir uns zwei Fahrräder aus und machten eine kleine Radtour (54km) durch die Umgebung. Eigentlich wollten wir zu Cape Kidnappers fahren, allerdings hätten wir dafür Ebbe gebraucht und die war nunmal nur zeitig in der früh oder spät am Abend. Trotzdem war die Radstrecke wunderschön! Die Landschaft erinnert stark an die Toskana.  Auf der einen Seite das Meer, auf der anderen gelblich grüne Hügel, der Boden sandig und trocken, die Luft würzig und warm und zwischendurch Weingüter mit jenen länglichen grünen Bäumen, die die Einfahrten säumen. In einem solchen Weingut machten wir dann auch eine ausgezeichnete Weinverkostung - vorzüglicher Rosé und exzellenter roter Dessertwein. Am Abend gab es im Hostel gratis Pasta und danach tranken wir im Pub noch ein Bierchen mit unseren Zimmergenossen.

Den letzten Tag verbrachten wir damit auf den Bluff Hill zu gehen und die Aussicht von dort oben zu genießen. Wir spazierten durch sehr lieb angelegte Gärten mit erstaunlich großem Wasserfall bis hin zur Aussichtsplattform, von wo aus man bis Cape Kidnappers sehen konnte. Auf dem Weg hinunter bewunderten wir noch die hübschen Häuschen der wohl etwas wohlhabenderen Gesellschaft hier oben.
Nach einem Sonnenbad und Nachmittagsschläfchen am Strand ließen wir den Abend bei einem guten Wein vom besuchten Weingut ausklingen.

Napier ist unserer Meinung nach auf jeden Fall einen Abstecher wert - vor allem sollte man zur Zeit des "Art Deco" Festivals in der Nähe sein.

Man geht nicht einfach nach Mordor - DOCH!

Das letzte Wochenende (14.1-17.1) haben wir in Mordor verbracht - besser gesagt einer faszinierenden Vulkanwüste mitten im grünen Neuseeland.

Von dem kleinen Dorf Whakapapa aus sind wir in den Vulkan-Nationalpark gestartet. Der erste Tag war wunderschön sonnig und wir hatten nur 3 Stunden zu gehen. Der Weg war allerdings alles andere als einfach und gemütlich. Wir hüpften über Stock und Stein, balancierten über Baumstämme und kraxelten über gatschige Hänge - kein Wunder, dass da steht "bei Schlechtwetter mit 5 Stunden rechnen". Die Landschaft in der wir uns befanden war aber schlichtweg atemberaubend! Außer den Vulkanen gab es keine Erhöhungen im gesamten Umkreis, nichts wuchs höher als bis zur Schulter. Orangenes Gras, weiße Blümchen und schwarzrotes Gestein begleiteten uns den ganzen Weg.
Als wir uns dann bereits mitten zwischen den Bergen befanden, tauchte auch schon die erste Hütte auf. Die Hütten sind alle recht lieb und einfach gehalten. Es gibt Betten, Tische, Wasserhähne und Gaskocher darin und einen Ranger, der auf alles aufpasst. Wir schlugen unser Zelt auf und machten eine kleine Yoga-Einheit um unsere Beine und Rücken zu dehnen. Den Rest des Nachmittags verbrachten wir mit malen und entspannen.
Die erste Nacht war die, in der ich am wenigsten und schlechtesten geschlafen habe - das Zelt ist einfach so klein!

Eigentlich wollten wir am Tag darauf bei Sonnenaufgang losmarschieren, um den Besuchern des berühmten Tongariro Crossings zuvor zu kommen, doch leider war das Wetter nicht besonders prickelnd und wir blieben liegen, in der Hoffnung auf Besserung. So brachen wir dann erst gegen 8 Uhr auf, das Wetter hat sich leider nicht geändert. Die ersten 3 Stunden des Tages würden wir mit den Massen am Crossing unterwegs sein, das war ziemlich nervig, da uns ständig jemand überholte - mit 15 kg Rucksäcken geht man doch etwas langsamer.
Ursprünglich wollten wir an dem Tag auch auf den Tongariro oder Mount Ngaruhoe (oder so ähnlich - der Schicksaalsberg) raufgehen,  doch die Sicht war zu schlecht und der Wind viel zu stark. An einem recht ausgesetzten Stück "Devils Staircase" war der Wind so verdammt stark, dass ich mich sogar auf den Boden knien musste, um nicht verweht zu werden! Das war vielleicht eine abenteuerliche Erfahrung!  Leider sahen wir aber durch den Nebel  auch nichts von der Landschaft. Erst als wir wieder hinunter gingen riss die Nebeldecke auf und vor uns breiteten sich türkisblaue Seen in der grau/gelb/braun/schwarzen Gesteinslandschaft aus - ein unvergesslicher Anblick! Wir schlitterten das graue Sand-/Geröllfeld hinunter und machten am Fuße des letzten Sees (bereits abseits der Masse) eine kleine Pause. Der weitere Weg führte uns durch die Wüste. Im Grunde war es hier nur orange, braun und grau. Immer wieder wuchsen Grasbüschel und niederes Gestrüpp. Und auf  diese flache Sandlandschaft haben die Vulkane große, kleine, kantige, runde, schwarz, graue Gesteinsbrocken verteilt, als wären sie kleine Kinder, die vergessen haben aufzuräumen. Einen besonderen Kontrast stellten dazu auch weiße (manchmal auch grüne oder gelbe) Moosflechten dar, die hin und wieder auf den Steinen wuchsen. Die zweite Hütte war noch kleiner als die erste. Da das Wetter nun wieder besser war, ließen wir uns ein bisschen sonnen.

Der Weg am Tag darauf führte uns weiter durch die einzigartige Wüstenlandschaft. Obwohl diese Wüste sämtliche Eigenschaften einer richtigen Wüste aufweist, ist sie keineswegs trocken - ganz im Gegenteil es regnet hier besonders viel! Für uns jedoch war das an jenem Tag schwer vorstellbar, denn es war mörderisch heiß! Nach zwei Stunden Wüste kamen wir dann urplötzlich in einen kleinen Wald, der grüner nicht hätte sein können. Ein Fluss plätscherte fröhlich und Farne und Moose wucherten wie verrückt. Ein schmaler Weg, gerade breit genug für zwei Füße, schlängelte sich bergauf durch die dichten Bäume. Mich beeindruckten vor allem die Stämme, da sie bewachsen von Flechten aller Farben waren.
Die letzte Hütte war riesengroß und neu, es gab sogar Warmwasser und riesige Panoramafenster! Allerdings war hier der Campingplatz am weitesten entfernt.

Der letzte Tag zog sich etwas in die Länge und war nicht ganz so spektakulär wie die vorigen. Wir spazierten wieder durch Steppe, die dann etwas sumpfig wurde, und fügten noch zwei Abstecher zu einem See und zu recht schönen Wasserfällen ein.

Endlich angekommen und frisch geduscht gönnten wir uns dann ein leckeres Steak mit Spiegelei und Pommes! Außer ein paar unangenehmen Aufschürfungen an den Hüften vom Rucksack, haben wir die 4 Tage gut überstanden.

Ich kann diese Wanderung nur weiterempfehlen - viel besser als das Crossing!

Dienstag, 12. Januar 2016

Mondkrater und Minigolf

Die letzten beiden Tage haben wirs eher ruhiger angehen lassen, das Wetter war auch nicht besonders schön.

Vorgestern wollten wir uns die sogenannten "Craters of the Moon" anschauen. Leider realiserten wir bei der Busstation,  dass nur zwei Busse am Tag fahren und wir den ersten bereits verpasst hatten. Daraufhin verbrachten wir den Vormittag wiedereinmal in einem lieben Café. Am frühen Nachmittag brachte uns der Bus dann zu den Huka Falls. Von dort spazierten wir ca. eine halbe Stunde zu besagter Kraterlandschaft. Kurz später blieb dann ein Auto neben uns stehen und bat uns an uns das letzte Stück mitzunehmen. Die Zwei waren sehr nette Neuseeländer, die ursprünglich aus Schottland kamen.

Zu anfangs fühlten wir uns in dem Park wieder wie in Rotorua oder Waiotapu, doch als wir in den ersten Krater sahen änderte sich dies schnell. Mit ein bisschen Fantasie haben diese Krater nämliche wie kleine Urzeitwelten ausgesehen.  Da waren kleine Berge und Täler, bewachsen mit kleinem Grünzeug, durch das sich kleine Pfade schlängelten. Fehlten nur noch kleine Dinos. Aus manch anderen Kratern dampfte es gewaltig, auf den zweiten Blick erkannte man, dass die Steinwände am Rand so dampften und zischten. Generell war die Landschaft ziemlich kahl, es wuchs nur Bodengestrüpp. 

Auf dem Weg zurück machten wir noch einen kleinen Umweg zu einer Bienenwelt. Dort züchten sie Bienen und verkauften Honig und andere Produkte. Wir verkosteten leckeren Honig und Met, um uns für den langen Rückweg zu stärken.

Gestern sah das Wetter dann auch nicht viel besser aus, also erledigten wir am Vormittag erstmal alle Einkäufe für den Great Walk. Gegen Mittag war es dann trockener und wir entschieden uns Minigolf spielen zu gehn. Es war echt lustig! Die Bahnen waren alle recht nett angelegt in einem Garten, wo es sogar eine Brücke und einen kleinen Teich mit Wasserfall und Goldfischen gab. Die Bahnen selbst waren nicht so abwechslungsreich wie andere aber es machte dennoch viel Spaß.

Am Weg zum Café kamen wir noch an ein paar lustigen Schießbuden vorbei. Ich probierte eine aus, wo man einen kleinen Ball in den offenen Mund von einem Schafskopf schießen musste und gewann einen kleinen bunten Igel, der jetzt unser neues Maskottchen ist.

Den Abend verbrachten wir noch mit zwei netten Deutschen und einer Wienerin (die erste die wir hier getroffen haben).

Ich muss sagen wir haben die Zeit in Taupo genossen und freuen uns jetzt schon auf unsere Wanderung.

Samstag, 9. Januar 2016

Mini Segeltörn - eine feuchtfröhliche Schaukelpartie!

Schon bei unserer Ankunft in Taupo haben wir das heutige Abenteuer gebucht: Ein Segeltörn zu den Maori Rock carvings. Darauf freuten wir uns schon richtig und beim aufwachen freute sich das Wetter gleich mit uns - strahlend blauer Himmel und Sonnenschein!

Um halb zwei trafen wir am Hafen ein und sahen bereits das Segelboot dort ankern. Zu anfangs machte uns der Kapitän ein wenig Angst, von wegen wir würden in extreme Schieflage kommen, komplett durchnässt  und durchgeschaukelt werden. So verstauten wir unser Sachen unter Deck und ergatterten die besten Plätze ganz vorne im Boot auf zwei gemütlichen Sitzsäcken. Die erste Zeit fuhren wir nur mit Motor, doch es schaukelte schon ganz schön. Als er dann die Segeln dazuspannte wippte das kleine Segelboot auf und ab wie eine Nusschale am Meer. Die Wellen schwappten über Boot und wir beide wurden mal wieder bis auf die Unterhose nass! Dennoch war es eine Riesengaudi.

Bei den Carvings angekommen, legten wir eine kleine Pause ein. Dort war das Wasser besonders unruhig und es schaukelte extrem - da war es eine richtige Herausforderung Fotos zu machen.

Auf dem Weg zurück nach Taupo beruhigte sich das Wasser allmählich und der Wind Flaute ab, so zuckelten wir schön gemächlich zurück. Ich kletterte sogar auf die Leiter hinauf!

Zum Abschluss bekamen wir noch ein Gläschen Wein und ließen uns dabei die Sonne auf den Bauch scheinen. Wir kamen uns vor wie die Reichen!

Den Rest des Nachmittags verbrachten wir wieder in einem netten Café (ich liebe diese lieben Cafés hier).

Zum Abendessen machten wir uns dann passend zum heißen Tag Wraps mit Avocado-käse-tomaten-jungzwiebelcuacamole und Thunfisch.

Ein gelungener Tag also!

Wasser (von oben, unten, hinten, vorne)

Heute sind wir zu den Huka Falls gewandert. Leider war das Wetter ziemlich bescheiden (wir haben gehofft dass so weniger Leute sein würden) dennoch war es ein gelungener Ausflug! Der Weg dauerte ca eineinhalb Stunden und War nicht sonderlich anspruchsvoll. Es nieselte durchgehend. Dieses ungute Dauernass wurde nur unterbrochen von richtigen Regengüssen. Dies hatte aber den Vorteil dass der Wasserfall noch mehr Wasser hatte.

Bald schon hörten wir beim Gehen das rauschende und tosende Wasser und zwei Kurven später sahen wir auch schon die Brücke über den Huka Falls. Der Waikato River wird mit unglaublich viel Wasser gespeist und ist normalerweise recht breit doch an dieser Stelle quetschen sich diese Wassermengen durch die Enge der Felsen und bilden somit die rauschenden Huka Falls. Es ist ein Naturspektakel sondergleichen, ich hätte stundenlang dem Wasser zusehen können! Das Wasser wird so durchgewirbelt dass der Fluss hier Eisblau wird - richtig kitschig schaut das aus!

Irgendwann konnten wir uns doch von dem Anblick losreißen und gingen noch ein Stück weiter um uns ein nettes Platzerl zum Picknicken zu suchen. Wir fanden einen kleinen Felsvorsprung mit Ausblick auf den Fluss und aßen dort unsere leckeren selbstgemachten Avocadosandwiches. 

Auf dem Weg retour machten wir noch einen Stopp bei den Hot Springs. Das waren im Grunde zwei Wasserfälle, die über kleine Becken in den Fluss münden und glühend heißes Wasser mitbrachten. Wir entspannten also unsere durchnässten Knochen und wurden von oben noch immer von kühlem Regen abgekühlt. Das war echt cool! 

Wir ließen den tollen Tag dann im MC Café ausklingen das einzige Café das nach fünf noch offen hat, war aber sehr gut! 

Mittwoch, 6. Januar 2016

Action und Entspannung in Rotorua

Rotorua ist eine der ersten Touristanziehungspunkte Neuseelands und vor allem für Wellness bekannt, denn überall hier befinden sich heiße Quellen. Das führt dazu, dass es immer wieder irgendwo rausdampft  (aus Kanaldeckeln, in Hintergärten oder einfach so aus einem Loch im Boden)und Schwallweise ungute Schwefelgerüche vorbeiziehen.

Am ersten Tag haben wir sogleich ein echt schönes Buchgeschäft entdeckt, wo wir uns Malbücher gekauft haben. Nicht nur dass die gerade sehr In zu sein scheinen, sie sind bei Reisenden generell beliebt, denn wann sonst hat man die Zeit einfach so im Gras zu liegen und zu malen? Sicher nicht wenn man arbeitet oder zur Schule geht.
Unser Spaziergang führte uns dann weiter durch einen Park wo weitere blubbernde, stinkende und dampfende Seen zu sehen waren. Es gab sogar extra Bereiche, wo man die Füße in ziemlich heißem Wasser Baden konnte. Wir kamen dann noch weiter durch ein echtes Maori Viertel (so wie sie heute leben) mit einfachen Häusern und Gärten, einer schönen Kirche und den typischen Maori Skulpturen und Schnitzereien (vor allem am Meetinghaus). Die Menschen begrüßten uns auf der Straße alle mit einem selbstverständlichen "Kia Ora".
Wir gingen dann weiter am Ufer des Sees entlang und folgten einem richtig netten Weg, wo wir uns wiedermal wie im Urwald vorkamen. Wir legten dann eine schöne Pause zum Malen ein. Umgeben von Vogelgezwitscher, Möwengekreische und dem plätschern des Seewassers ließen wir da so richtig die Seele baumeln! Als wir dann wieder an ein abgezäuntes Thermales Gebiet kamen, fragte uns ein alter Mann, ob er uns etwas zeigen und erzählen solle. So bekamen wir eine kleine private Führung, die uns nur ein Lächeln und einen Händedruck kostete - ausgesprochen nett! Zum Schluss sahen wir uns noch das ehemalige Badehaus an, das jetzt ein Museum ist (jedoch nur von außen), sieht richtig schick aus!

Am zweiten Tag fuhren wir mit der Gondel auf den Hausberg Rotoruas hinauf - so hatten auch wir eine Gondelfahrt im "Winter". Oben spazierten wir zuerst eine Runde durch das grüne Dickicht, bevor wir uns in die ewig scheinende Menschenschlange stellten um mit dem sagenumwobenen "Luge" zu fahren. Das ist quasi eine Sommerrodelbahn aber ohne den Schienen. Wir fuhren also so ein Teil mit Rädern und Lenker auf einer Betonpiste hinunter. Es gab im Grunde drei verschiedene Parcourse  (Scenic, Intermediate und Advanced). Alle drei waren cool und wir hatten eine Riesengaudi! Den späten Nachmittag und Abend verbrachten wir in einem coolen Café mit Malen und Karottenkuchen mit Espresso und dann am Abend mit Wedges.

Rotorua ist also ein gutes Ziel für alle die gerne Wellness mit Action verknüpfen (wenn man Geld hat für alles zu zahlen, denn es gibt hier neben Spas zum Beispiel ein super Gebiet zum Mountainbikefahren) aber auch Kultur ist hier stark vertreten.

Montag, 4. Januar 2016

Die Entführung in andere Welten

Am 2.1.2016 war es nun soweit. Um 6 in der Früh brachen wir auf eine unerwartete Reise in andere Welten auf. Nach einer 3 stündigen  Fahrt gelan irgendwo im nirgendwo auf einen Parkplatz von dem aus ein Bus uns in ein Fantasieland bringt. 

Hobbiton ist wirklich wie im Film! Überall sind kleine und große Hobbithöhlen verteilt. Ein Froschteich, kleine Apfel- und Birnenbäume, sowie viele grüne Pflanzen verleihen dem Ort bunten Flair. Es ist so viel Liebe in die kleinen Details gesteckt worden, dass man wirklich glauben könnte, dass um die nächste Ecke ein paar Hobbits kommen. Wäscheleinen mit kleinen Gewändern hängen zwischen den Häuschen, kleine Schubkarren stehen zwischen kleinen Leitern herum, vor den Häusern sind die unterschiedlichsten Utensilien platziert: Tonfigürchen, Honigtöpfe, Malsachen, Tischlerwerkzeuge, Fische, Gemüse und und und. Kleine Trampelpfad winden sich durch die gesamt 44 Hobbithöhlen. Steht man auf dem Hügel oben sieht man den See und dahinter den Green Dragon und die alte Mühle. Diese Häuser sehen allesamt alt aus und haben Strohdächer. Sogar die Zäune wurden mit Essig und Joghurt (und anderem) so bearbeitet, dass sie eine moosigen Look bekommen und dadurch älter wirken. 

Nach dem Rundgang machten wir eine leider recht kurze) Pause im Green Dragon. Das ist das einzige Haus das vollkommen eingerichtet ist. Es gibt einen Kamin und etliche Sitzgelegenheiten. Wir haben in richtig authentischen Tonbechern Ginger Beer und Apple Cider getrunken. 

Auf dem Weg zu den nächsten Höhlen Waitomo Caves) legten wir einen Stopp in Otorohanga ein um einen echten Kiwi zu sehn. Diese Vögel sind nacht aktiv und äußerst selten in freier Wildbahn zu sehn. Im Kiwihaus wurde der Tag zur Nacht gemacht und wir sahen ein putzmunteres Tierchen herumlaufen. Kiwis sehen im Grunde aus wie große graue Flauschbällchen mit dem Kopf eines Nasenbäres und kräftigen Beinchen. Bei der Fütterung wurde die liebesdürftige Kiwidame dann ausführlich gestreichelt und liebkost, was dazu führte, dass sie die Pflegerin gar nicht mehr gehen lassen wollte - soo putzig!

Danach ging es noch ein kurzes Stück weiter nach Waitomo zum nächsten Abenteuer. Nach einer kurzen Einführung und der schwierigen Auswahl des richtigen Reifens ging es auch schon unter die Erde. Der Eingang war versteckt im grünen Urwalddikicht. Wir kraxelten, stapften und schwammen drei Stunden lang einen unterirdischen Fluss entlang vorbei an Stalagmiten und -titen immer an den Höhlenwänden entlangtastend. Die meiste Zeit lagen wir im Reifen und paddelten sachte durch die Höhlengänge.  Über uns leuchteten die Millionen kleinen blauen Lichter der Glühwürmchen - richtig magisch! Wir sprangen mit unseren Reifen über Wasserfälle, zwängen uns durch enge Tunnel, tanzten Limbo unter der Höhlendecke und staunten über die faszinierende Umgebung. Das schönste Stück war,  als wir eine lange Schlange bildeten und sanft durch das Wasser glitten. Wir drehten alle Taschenlampen ab und bewunderten die Glühwürmchen. Eine der Guides begann ein Maori - Lied zu singen und es hallte von den Höhlenwänden wieder - Gänsehautfeeling der schönsten Art! 

Dieser Tag War mit Sicherheit eines unserer Neuseeland - Highlights!