Montag, 21. Dezember 2015

Vorweihnachtszeit bei einer neuseeländischen Familie

Seit fast schon einer Woche sind wir nun wieder in Hamilton bei einer jungen Familie zum Wwoofen. Wir leben mit zwei anderen Maedls (aus Amerika und Deutschland) in einem netten (wenn auch fuer unsere Verhaeltnisse recht chaotischen) Haus, zusammen mit zwei kleinen Zwillingsmaedchen und einem 3jaehrigen Burschen. Der Mann der Familie kommt aus Deutschland, weshalb wir auch mit den Kindern Deutsch reden sollen.

Grundsaetzlich sieht unser Tag so aus, dass wir um dreiviertel 7 aufstehen und gemeinsam mit dem Vater fruehstuecken. Es gibt immer unglaublich gutes selbstgebackenes Brot (endlich mal was anderes als Toast!). Um 8 fangen wir dann zu arbiten an. Wir arbeiten fuer die Grossmutter, die ist zwar etwas eigen aber mann muss ja nicht jeden lieben, dem man begegnet! Die ersten Tage bestand unsere Aufgabe  aus Gartenarbeit. Ich musste beispielsweise Wurzeln ausreissen, Pfaenzchen umpflanzen und Rindenmulch verteilen.  Um eins zu Mittag waren wir dann fertig. Zum Lunch gab es immer Sandwiches mit Salat und Tomaten (ohne Kaese oder Wurst). Die Nachmittage und Abende verbrachten wir sehr unterschiedlich aber langweilig war uns nie! Entweder wir spielten mit den Kindern (die haben echt viel Energie), oder gingen am See joggen (unglaublich schoene location dafuer), oder machten Yoga oder gingen Spazieren oder sassen einfach gemuetlich auf der Terrasse.

An einem der ersten Abenden assen wir alle gemeinsam bei der Grossmutter im Haus (dort waren auch noch 5 weitere Woofer - allesamt Burschen aus Deutschland). Danach gingen wir zu einer Ausstellung fuer Christbaeume. Da haben verschiedene Organisationen oder Vereine oder Einzelpersonen
kuenstlerisch etwas andere Christbaeume gestaltet. Mir persoenlich hat am bestern der Wunschbaum gefallen. Man konnte seinen Weihnachtswunsch auf ein kleines gruenes Blatt Papier schreiben und in vorgefertigte Roehrchen stecken.  Demnach wurde der Baum umso gruener, je mehr Wuensche angebracht waren. Am Ende gab es noch gratis Chai Latte und heisse Schokolade. Im Anschluss fuhren wir etwas ausserhalb von Hamilton zu einer Mormonenkirche, die zu Weihnachten immer besonders geschmueckt ist. Ich bekam bei der  Ankunft  ein richtiges Christkindlmarktfeeling und wollte schon nach meiner dicken Jacke greifen, doch stattdessen zog ich nur die Weste an. Es ist noch immer seltsam Weihnachten mitten im Sommer zu feiern. Wir sahen dort geschmueckte Palmen und Blumenbeete und ein Chor sang Weihnachtslieder. Es fehlten nur die ganzen Standln... Auf dem Heimweg fuhren wir noch an ein paar beleuchteten Haeusern vorbei. Die waren aber uebertrieben kitschig und knallbunt.

Am Abend darauf besuchten wir den Nightmarket. Das ist ein Markt in einer Garage, der hauptsaechlich aus Essensstandln besteht. Dominierend war hier die asiatische Kueche. Wir probierten zu dritt kleine, gefuellte Pancakes und ein frittiertes Eis - beides sehr gut. Um das Essen wieder abzubauen, spazierten wir zurueck zum Haus und sahen uns einen sehr schoenen Sonnenuntergang am See an.

Vorgestern Abend gab es dann wieder ein grosses gemeinsames Abendessen mit selbstgemachten Wraps - voll gut hab mir bereits das Rezept geholt. Danach nahm uns Christine (die Grossmutter) mit zu einer Art Nachtwanderung. Ein Stueck ausserhalb von Hamilton wanderten wir entlang von einem Bach einen kleinen Huegel hinauf. Das besondere war hier aber, dass man ueberall auf der Seite Gluehwuermchen sehen konnte. Allerdings nicht solche, wie wir sie kennen, sondern kleine blau leuchtende Wuermchen, die Larven von irgendeinem Tier (hab vergessen welches). Besonders magisch war es am Wasserfall. Ich blieb zusammen mit einem der Burschen ein Stueck zurueck um Fotos zu machen. So war es viel ruhiger als mit der ganzen Partie und man hat die Stimmung eher mitbekommen. Allerdings ist es schier unmoeglich davon ein gutes Foto zu machen, das Auge ist halt doch besser als jede Kamera!

Gestern Abend haben wir Mädels gemeinsam Weihnachtskeksi gebacken (4 mal Teig für Murbteigkekse).

Heute Abend werden wir mit den Burschen gemeinsam Burger kochen (da sie morgen abreisen durften sie entscheiden was es zu Essen gibt, wir werden morgen Kaiserschmarrn machen).

Alles in allem geht es uns also sehr gut hier, alle sind nett zu uns und langweilig wird uns auch nicht. Auch wenn wir es uns ganz anders erwartet hatten.

2 Kommentare:

  1. Coole Sache, wir haben sogar zwei Gärten, wo du das gelernte anwenden kannst

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  2. Das ist das Wichtigste, dass es euch gut geht und ihr euch wohl fühlt. Alles klingt sehr abenteuerlich, geniesst es! LG Gerlinde

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