Freitag, 22. Januar 2016

Die Hauptstadt des "Art Deco" mit toskanischem Flair

Eine Stadt im 30er-Jahre-Fieber? Ja das gibt's!  Im sonnenreichen Napier an der Ostküste der Nordinsel ist alles noch so wie damals (fast zumindest).

In den 30ern gab es hier ein großes Erdbeben, das die gesamte Stadt zerstört hat. Mit der Hilfe von vielen freiwilligen, der Army und der Unterstützung vom Staat wurde die ganze Stadt dann wieder aufgebaut - eben ganz im Stil der damaligen Zeit und das zu einem Zeitpunkt, an dem im Rest der Welt gespart werden musste und nicht gebaut wurde. Da die Häuser nun extra beständig gebaut wurden, blieben sie auch lange erhalten und schon bald wurden dadurch Touristen angelockt, die in die Zeit zurückreisen wollen. Jährlich findet hier ein "Art Deco" Festival statt, zu dem sich alle Welt benimmt (und kleidet) wie in den 30ern.

Grundsätzlich hat der kleine Ort etwas südeuropäisches. Er liegt direkt am Meer und man kann in einer netten Fußgängerzone durch Geschäfte und Cafés strandeln. So verbrachten wir auch unseren ersten Tag.

Am zweiten Tag borgten wir uns zwei Fahrräder aus und machten eine kleine Radtour (54km) durch die Umgebung. Eigentlich wollten wir zu Cape Kidnappers fahren, allerdings hätten wir dafür Ebbe gebraucht und die war nunmal nur zeitig in der früh oder spät am Abend. Trotzdem war die Radstrecke wunderschön! Die Landschaft erinnert stark an die Toskana.  Auf der einen Seite das Meer, auf der anderen gelblich grüne Hügel, der Boden sandig und trocken, die Luft würzig und warm und zwischendurch Weingüter mit jenen länglichen grünen Bäumen, die die Einfahrten säumen. In einem solchen Weingut machten wir dann auch eine ausgezeichnete Weinverkostung - vorzüglicher Rosé und exzellenter roter Dessertwein. Am Abend gab es im Hostel gratis Pasta und danach tranken wir im Pub noch ein Bierchen mit unseren Zimmergenossen.

Den letzten Tag verbrachten wir damit auf den Bluff Hill zu gehen und die Aussicht von dort oben zu genießen. Wir spazierten durch sehr lieb angelegte Gärten mit erstaunlich großem Wasserfall bis hin zur Aussichtsplattform, von wo aus man bis Cape Kidnappers sehen konnte. Auf dem Weg hinunter bewunderten wir noch die hübschen Häuschen der wohl etwas wohlhabenderen Gesellschaft hier oben.
Nach einem Sonnenbad und Nachmittagsschläfchen am Strand ließen wir den Abend bei einem guten Wein vom besuchten Weingut ausklingen.

Napier ist unserer Meinung nach auf jeden Fall einen Abstecher wert - vor allem sollte man zur Zeit des "Art Deco" Festivals in der Nähe sein.

2 Kommentare:

  1. Gerne würde ich so vieles von deinem Berichten mit eigenen Augen sehen! Alles Liebe Jutta

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